Nach mehreren Jahren Cold Hawaii stand fest: Um über den geografischen Tellerrand hinauszublicken, muss ein großer Skandinavien Roadtrip her! So sehr uns Klitmøller und Co. gefallen, so wussten wir auch, dass wir bisher nur einen Hauch des skaninavischen Flairs gekostet hatten. Und daher hatten wir für unseren Skandinavien Roadtrip folgende Ziele:
- Wir wollten die klassischen skandinavischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen bereisen
- Keine Straße sollte zweimal befahren werden, um möglichst viele Eindrücke sammeln zu können
- Um den Alltag zu entfliehen, wollten wir die Route nur grob planen und uns auf unserem Roadtrip möglichst viel treiben lassen
- Mit Städtetrips, Wanderungen und Surftagen wollten wir die komplette Bandbreite Skandinaviens erleben
- In unserem Surfbus „Werner“ wollten wir die gesamten drei Wochen durch Skandinavien reisen und darin wohnen
Um all diese Ziele zu erfüllen, begannen schon früh die Vorbereitungen: Der Bus wurde nochmals teilweise umgebaut, mit Toilette, Kocher und jede Menge Gas zum Kochen ausgerüstet. Wir kauften uns neue Schlafsäcke, um auch in kalten skandinavischen Nächten nicht frieren zu müssen und natürlich machten wir uns auch jede Menge Gedanken über eine mögliche Route.
Wie gesagt, wir wollten nicht bis in das kleinste Detail planen, aber eine grobe Routenplanung musste sein. Und so entschlossen wir uns, unsere Reise entlang der großen Metropolen Kopenhagen, Göteborg, Oslo, Bergen und Stavanger zu gestalten. Damit hätten wir die Städte schon einmal abgedeckt und in der Tat würden wir so keine Straße doppelt nehmen müssen. Ideal für unseren Skandinavien Roadtrip!
Obwohl ich sonst in allen Lebenslagen der absolute Planer bin, schaffte ich es, mir ansonsten nicht allzu viele Gedanken über den Urlaub zu machen. In der Tat hatte ich keinen blassen Schimmer, was uns erwarten würde oder welche sehenswerte Orte uns auf unserer Route noch begegnen sollten. Außer den drei Wochen die wir insgesamt Zeit hatten, hatten wir auch keinen genaueren Zeitplan für unseren Skandinavien Roadtrip.
Und so starteten wir vormittags in München los und fuhren auf bekannten Wegen Richtung Kopenhagen. Den Weg kannte ich mittlerweile auswendig, doch bei Kolding verließen wir die ausgetretenen Pfade. Nach ein paar Stunden Schlaf ging es über den Størebelt weiter Richtung Kopenhagen.
Da Stefan zur selben Zeit in Klitmøller ankommen sollte, wagte ich auf einen Blick auf die Forecast und stellte ärgerlich fest, dass es in Cold Hawaii ordentlich ballern sollte. Doch ein weiterer Blick auf die Karte zeigte mir, dass es auch nördlich von Kopenhagen ordentlich pfiff. Ein weiterer Blick in den Windsurfing Atlas offenbarte mir, dass es dort auch einige erstklassige Wavespots zu geben schien und nach nicht mal zwölf Stunden wurde die geplante Route unserers Skandinavien Roadtrips über den Haufen geschmießen: Anstatt nach Kopenhagen zu fahren, fuhren wir an die Nordküste um ausgiebig surfen zu gehen.
An der Küste angekommen, konsultiere ich noch ein paar Locals und wir fuhren nach Rågeleje. Die Fahrt an der Küste entlang offenbarte, dass sich schon dieser Teil Dänemarks deutlich von der Region um Cold Hawaii unterscheidet. Keine ausgiebigen Dünenlandschaften entlang der Küste, sondern eher flach und touristisch geprägt. Dort angekommen, waren schon einige Windsurfer auf dem Wasser und ich ließ mir mit dem Aufriggen keine Zeit.
Feinster Sand – ein weiterer, jedoch angenehmer Unterschied zu Cold Hawaii – knirschte unter meinen Füßen auf dem Weg zum Wasser. In entspannten 1,5 Meter hohen Wellen tobte ich mich ordentlich aus und die Urlaubsstimmung setzte endgültig ein.
Da auch der kommende Tag Wind und Wellen versprach, suchten wir uns in der Nähe des Spots einen schönen Campingplatz. Direkt hinter einer hohen Klippe bezogen wir unser Quartier und genoßen den ersten richtigen Abend zu Beginn unseres Roadtrips. Die gleißende Abendsonne legte die Klippe in ein goldenes Licht und schuf so eine magische Stimmung.
Nach der ersten richtigen Nacht in unserem Surfbus Werner ging es am nächsten Morgen nach einem ausführlichen Frühstück zurück an den Spot. Leider konnte der Wind und die Wellen nicht ganz das Niveau des Vortages hatten, so dass ich nicht das bekam, was ich mir erhofft hatte. Nichtsdestotrotz hatte ich ein weiteres, wunderschönes Fleckchen Erde kennengelernt und nach zwei Tagen an der Küste nördlich von Kopenhagen, machten wir uns auf den Weg in die dänische Hauptstadt.
Was wir in Kopenhagen erlebten und wie sich die nächsten Etappen unseres Skandinavien Roadtrips entwickelten, erfahrt ihr in den vielen kommenden Teilen unseres Berichts. Bleibt gespannt!
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