Testbericht GOPRO HERO 8 BLACK

GoPro Hero 8 Black

Im Oktober 2019 hat GoPro die neue GoPro Hero 8 Black vorgestellt. Als Nachfolger der Hero 7 Black, sollte die achte Version noch besser sein, als die bisherigen Modelle. Ob dies auch zutrifft, erfahrt ihr in meinem Testbericht zur GoPro Hero 8 Black. Dabei werde ich besonders auf folgende Punkte eingehen:

  • Daten, Fakten
  • Optik und Haptik
  • Display und Bedienbarkeit
  • Videomodi
  • Fotomodi
  • Akku-Laufzeit
  • Konnektivität
  • Zubehör

Die Teilergebnisse der einzelnen Kategorien gebe ich gleich bei den Überschriften mit Sternen an. Maximal können 5 „surfandclimb“- blaue Sterne erreicht werden.

Daten, Fakten zur GoPro Hero 8 Black

Der Hersteller hat die GoPro Hero 8 Black natürlich wieder mit haufenweise Technik und Features vollgepackt. Um euch den Überblick zu erleichtern, gibt es im Folgenden die wichtigsten Daten und Fakten zur neuen GoPro Hero 8 Black :

Display S/W-LCD-Display in der Front; Farbiger Touchscreen auf der Rückseite
Akku 35-45 Minuten im 4K-Modus
Videomodi 4K mit 60 fps; 1080p mit 240 fps
TimeWarp 2.0, Zeitraffervideos jetzt auch bei Nacht
Fotogröße 12 Megapixel
Fotomodi  Serienaufnahme, Zeitraffer, Liveburst, HDR, RAW in allen Modi
Audio 3 interne Mikrofone
Konnektivität WLAN, Bluetooth, USB; HDMI und Audio nur über externe Adapter
Wasserdichtigkeit 10 Meter ohne Schutzgehäuse
Videostabilisierung softwarebasierte Videostabilisierung Hypersmooth 2.0

Die GoPro Hero 8 Black wiegt in Summe 126 Gramm und ist somit knapp 20 Gramm leichter, als das Vorgängermodell.

Der ursprüngliche UVP der GoPro Hero 8 Black liegt bei 429,99€, wird aber mittlerweile zu diesem Preis auch mit Zubehör angeboten.

Optik und Haptik  ★★

Optisch hat sich an der GoPro Hero 8 Black im Vergleich zur Hero 7 nicht viel getan. Denoch gibt es einige gravierende Unterschiede:

So haben sich die Abmessungen der Hero 8 um wenige Millimeter verändert. Dies fällt optisch nicht auf, führt aber dazu, dass etwaige Zusatzgehäuse der Hero 7 nicht weiterverwendet werden können. 

Zudem befinden sich die Befestigungen nicht mehr starr am Zusatzgehäuse wie bei der GoPro Hero 7 Black, sondern sind nun ausklappbar in die GoPro selbst integriert. Schon vor der ersten Nutzung hat dies bei mir die ersten Zweifel hervorgerufen. Bewegliche Teile bilden auch automatisch immer Schwachstellen in Bezug auf Haltbarkeit und Stabilität. Zwar ist mir bisher keine Halterung abgebrochen, aber dass GoPro mittlerweile Ersatzhalterungen anbieten, ist kein gutes Zeichen.

Darüber hinaus haben sich die Klapphalterungen in der Realität eher als nervig und störend herausgestellt: Beim Einführen der Klapphalterungen in die entsprechende Gegenstücke klappen diese oftmals wieder ein oder zur Seite weg. So wird das Wechseln, beziehungsweise Anbringen von Halterungen unnötig verlängert und verkompliziert.

Display und Bedienbarkeit ★★

Der farbige Touchscreen auf der Rückseite misst 5 cm in der Diagonale und ist damit ausreichend groß, um die Kamera zu bedienen und den Kamerawinkel über den Bildausschnitt richtig einzustellen. Die Bediensymbole sind groß und übersichtlich gestaltet und dank Wischgesten, geht der Wechsel zwischen den verschiedenen Aufnahmemodi schnell und leicht. Schon nach kurzer Zeit ist die Bedienung der GoPro über den Touchscreen intuitiv.

Leider hat sich der Touchscreen in der Praxis als zu sensibel herausgestellt. Beim Surfen sorgte Wasser am Bildschirm dafür, dass sich zum Beispiel der Belichtungsspot automatisch verstellt hatte. Hier jedes Mal mit der Touchscreen-Sperre zu arbeiten, ist auch wieder etwas nervig, behebt aber zumindest dieses Problem.

Der vordere S/W-Display bietet alle wichtigen Informationen, gibt aber GoPro-typisch keine Bildvorschau wieder. Konkurrent DJI ist hier schon weiter.

Videomodi ★★★★★

Die Stärke von GoPro waren und sind schon immer die Videoaufnahmen gewesen. Die GoPro Hero 8 Black stellt hiervon keine Ausnahme dar. 4K-Aufnahmen sind mit 60 Bildern die Sekunde möglich, bei Full-HD-Aufnahmen kann sogar mit 240 Bildern die Sekunde aufgenommen werden. Rechnet man diese auf 30 Bilder die Sekunde runter, sind so fantastische Super-Zeitlupen in achtfachter Verlangsamung möglich. Dennoch stellen diese Daten keine Verbesserung zur Hero 7 dar, die Aufnahmen in selber Bildrate und Qualität ermöglichte.

Neu oder zumindest verbessert haben sich aber einige Videomodi und -funktionen. So hat sich die Hypersmooth-Videostabilisierung nochmals verbessert und  steht einem physischen Gimbal nun tatsächlich nicht mehr nach.

Auch der TimeWarp-Modus wurde weiter verbessert. So kann während eine TimeWarp-Aufnahme die Zeitraffergeschwindigkeit manuell geändert werden, wodurch äußerst coole Effekte entstehen. Zudem sind nun auch erstmalig automatische Zeitraffervideos bei Nacht möglich.

Für alle Videoaufnahmen spendierte GoPro der Hero 8 Black zudem noch ein weiteres digitales Objektiv.

Die Videoqualität ist in allen Modi herausragend: Knackige Farben, gute Kontraste und eine phänomenale Belichtungssteuerung fangen die Stimmung in jeder Situation bestens ein. Auch in schwierigen Lichtverhältnissen wird die GoPro von Modell zu Modell besser, sodass sich die GoPro Hero 8 Black auch in der Dämmerung noch gut bewährt.

Fotomodi ★★★★★

Neben den Videoaufnahmen müssen sich die Fotos der GoPro Hero 8 Black nicht verstecken. Satte Farben, knackige Schärfe und eine optimale Belichtungssteuerung sorgen für überzeugende Resultate.GoPro Hero 8 Black

Um aus jeder SItuation das ideale Ergebnis rauszuholen, haben die Macher der GoPro Hero 8 Black die Fotomodi nochmals aufgepeppt.

So wurden beispielsweise die Aufnahmeraten bei Serienaufnahmen nochmals verbessert. So kann nun über 6 Sekunden mit einer gleichbleibenden Bildrate von 10 Bildern die Sekunde aufgenommen werden. Beim Vorgängermodell waren nur 3 Sekunden möglich.

Auch die Intervalle bei Zeitrafferaufnahmen wurden nochmals erweitert. So sind nun erstmalig auch Intervalle im Minutenbereich (2,5, 30 und 60 Minuten) möglich. Dadurch können auch äußerst langsame Bewegungen, z.B. das Wachsen einer Pflanze, eingefangen werden.

Die größte Verbesserung stellt allerdings das Ausgabeformat der Fotos dar. Nun ist es erstmals möglich, die Fotos in allen Fotomodi als RAW-Dateien abzuspeichern. Dies vergrößert die Möglichkeiten in der Nachbearbeitung extrem, so dass man auch das letzte Bisschen aus den Fotos herausholen kann. Der Vorgänger konnte RAW-Dateien nur in wenigen Modi abspeichern.

Akku-Laufzeit der GoPro Hero 8 Black ★★☆☆

4K-Aufnahmen, Serienbilder, 2 Bildschirme, 3 Mikrofone…die Ausstattung der GoPro Hero 8 Black will natürlich mit Energie versorgt werden. Hierfür verwendet GoPro den selben 1220 mAh-Akku der GoPro Hero 7. Somit hat sich auch an der Akku-Laufzeit nichts getan. Bei 4K-Aufnahmen ist in der Regel nach circa 35 Minuten Schluss und ein Akkutausch wird erforderlich. Diese kurze Akkulaufzeit wird in kaum einer Actionsportart reichen, um alles einzufangen. Schade, dass GoPro hier nicht mehr in längere Akku-Laufzeiten investiert.

Zwar ist ein Akkutausch über die Seitenklappe jederzeit unkompliziert möglich, jedoch empfiehlt sich dies nur bei „trockenen“ Sporarten. Da die GoPro Hero 8 kein Zusatzgehäuse mehr benötigt, ist die Kamera als auch die Seitenklappe beim Einsatz im Wasser logischerweise nass. Um zu verhindern, dass Wasser in das offene Kamerafach gelangt, muss die Kamera vollständig und äußerst sorgfältig mit einem Handtuch getrocknet werden.

Konnektivität ★★★☆☆

Auch die GoPros wurden über die letzten Jahre immer smarter und so sind Bluetooth, WLAN und GPS mittlerweile Standard. Auch Die Hero 8 kann über die GoPro-App einfach und intuitiv gesteuert oder aktualisiert werden. Während die Hero 7 aber noch über einen HDMI-Anschluss verfügte, sucht man diesen bei der GoPro Hero 8 Black vergeblich.

Zubehör ★★★☆☆

Um die GoPro-Kameras herum hat sich über die Jahre ein riesiger Zubehörmarkt entwickelt, der von GoPro selbst, als auch anderen Firmen bedient wird. Dies reicht von Halterungen für jeden erdenklichen Zweck bis hin zu speziellen Powerbanks oder Gehäusen. Dieser Zubehörmarkt ist eine weitere Stärke der GoPro-Kameras, da man so seine Kamera und die Halterungen auf den individuellen Einsatzzweck ideal anpassen kann.

Mit der GoPro Hero 8 geht GoPro noch einen Schritt weiter. Mit sogenannten Mods kann die Kamera selber nochmal aufgemotzt werden. Zur Auswahl stehen drei Modell: Display Mod, Media Mod und Light Mod. Die Module werden direkt an der Kamera angebracht und erweitern den Funktionsumfang. So verfügt der Display Mod über ein klappbares Display, der Light Mod über einen LED-Scheinwerfer und der Media Mod über die besagten HDMI-Anschlüsse. Damit richtet GoPro die Kameras noch stärker auf Vlogger aus. Testen konnte ich die Mods noch nicht, da diese erst Ende des Jahres oder zu Beginn des neuen Jahres verfügbar sein werden.

Unabhängig davon ärgert es mich jedoch sehr, zu sehen, dass immer mehr der früheren Standardfunktionen oder -komponenten in den teuren Zubehörmarkt verlagert werden.

Mein Fazit zur GoPro Hero 8 Black

Seit Veröffentlichung der GoPro Hero 8 Black im Oktober 2019 habe ich die Kamera intensiv getestet und muss ehrlich sagen, dass ich nicht überzeugt bin. Zwar sind die Video- und Fotoaufnahmen wieder mal erstklassig, die Bildstabilisierung phänomenal und die Aufnahmemodi vielfältig, allerdings stoßen mir die im Testbericht genannten Kritikpunkte um die Klapphalterungen, den sensiblen Display und die nicht verbesserte Akku-Laufzeit negativ auf. Somit stellt die Hero 8 für mich keine Verbesserung zur Hero 7 dar.

Da sich Video- und Fotoaufnahmen und -modi nur in Details gegenüber der Hero 7 verbessert haben, würde ich tatsächlich soweit gehen, und eher das Vorgängermodell als die GoPro Hero 8 zu empfehlen. Nur für erfahrenen Videografen, die nach eben genau diesen Verbesserungen suchen, empfehle ich die GoPro Hero 8 Black.

Alle Informationen zur Kamera erhaltet ihr auf der GoPro-Homepage. Zudem könnte ihr die GoPro-Modelle miteinander vergleichen und so das für euch ideale Modell finden. In unserer Galerie findet ihr alle Bilder, viele davon auch aufgenommen mit der GoPro Hero 8.