Ein Verrückter und ein Spinner sind immer der Gewinner

Am 26.04.2013 habe ich hier auf der eigenen Surfandclimb-Domain den ersten Artikel veröffentlicht. Zusammen mit der Vorgängerseite, die noch unter wordpress.com lief, blicke ich nun also schon auf mehr als 7,5 Jahre Surfandclimb zurück.

In dieser Zeit habe ich so viel Zeit wie möglich mit Windsurfen verbracht und habe die Industrie und die Windsurfszene intensiv verfolgt. 7.5 Jahre Blog bedeuten also auch, dass die großen Firmen in dieser Zeit 8 Generationen an Boards auf den Markt geschmissen haben, die Preise in dieser Zeit noch mehr durch die Decke gegangen sind und echte Innovationen rar gesät waren. Und wenn doch einmal etwas Innovatives auf den Markt kam, dann waren es Innovationen kleiner Boarschmieden, die von den großen Firmen aufgegriffen und gekonnt vermarktet wurden….Stichwort Foil oder auch früher Multi-Fin zum Beispiel. Kurz gesagt: In diesen 7.5 Jahren Surfandclimb habe ich auch genauso viel Bullshit aus der Windsurf-Industrie gesehen und gelesen und bin mir mittlerweile sicher, dass es so nicht weitergehen kann. Denn: In meinen Augen sind die Probleme der Windsurf-Industrie hausgemacht!

Jedes Jahr – meistens schon im Juni oder Juli – schmeißen die Firmen ihre Linien für das nächste Jahr auf den Markt und setzen sich somit gegenseitig unter Druck immer neue Designs und Linien zu veröffentlicht. Das führt zu der absurden Situation, dass Boards oftmals baugleich, lediglich mit neuem Design aber teurer wieder auf den Markt kommen. Ware, die bis dahin nicht verkauft wurde, verkommt so schnell zum Ladenhüter, obwohl die Boards eigentlich nach wie vor dem aktuellen Modell entsprechen.

Hinzu kommt, dass eigentlich alle Firmen bei der Firma Cobra produzieren lassen. Also so, als würde BMW, Volkswagen und Mercedes vom selben Band laufen. Dadurch hat Cobra eine absolute Monopolstellung in der Windsurf-Industrie und kann Preise und Qualitäten somit fast nach Belieben diktieren.

7.5 Jahre habe ich mir diese Entwicklungen zwar augenrollend, aber dennoch stillschweigend angesehen…doch nun reicht es mir. Also habe ich die Reisebeschränkungen dieses Jahr genutzt und bin noch tiefer in die Materie eingetaucht: Ist wirklich die gesamte Industrie so verdorben oder gibt es auch noch andere, vor allem nachhaltigere Ansätze?

Und siehe da…es gibt sie! Und das zu Hauf! Firmen, die ihre Boards in Eigenregie produzieren, die nicht jedes Jahr zwanghaft ein Board verschlimmbessern wollen und die mit nachhaltigen Materialien forschen. Es war mein großes Bestreben diese Firmen besser kennenzulernen, deren Motivation und Ansätze zu verstehen und sie euch auf meiner Seite vorzustellen.

Eine dieser Firmen ist Sunova! Diese deutsch-, australisch- und thailändische Kooperation ist in der Windsurfszene (noch) relativ unbekannt, in der Welt des Surfs und des SUPs aber schon lange etabliert. So ist Nazare-Größe Sebastian Steudner zum Beispiel auf Sunova-Boards unterwegs.

SUNOVA`s eigene unabhängige Produktion: The Board Factory

Ich war von den Konzepten dieser Firma so fasziniert, dass ich den Kontakt zu Martin Jandke – dem Kreativ- und Produktionskopf von Sunova – suchte. Nach anfänglicher gegenseitiger Skepsis merkten wir schnell, dass wir das selbe Verständnis und die selben Ansichten bezüglich des Surfens und der Surfindustrie teilten. Es entwickelten sich intensive Gespräche über den oben beschriebenen Bullshit der Windsurf-Industrie und den Ansätzen von Sunova, um diesem Niedergang mit Innovation und Nachhaltigkeit entgegenzutreten.

Daher bin ich umso stolzer, verkünden zu können, Sunova als Partner für Surfandclimb gewonnen zu haben. In den bisherigen 7.5 Jahren habe ich schon einige Firmen vertreten und repräsentiert, aber noch nie habe ich mich einer Marke und ihrer Werte so verbunden gefühlt wie Sunova. Neben den klassischen Produktberichten, werde ich tief in die Welt von Sunova eintauchen, euch deren Technologie und Ansätze zeigen, mit Teamridern reden und vor allem auch die kritischen Aspekte der „klassischen“ WIndsurfindustrie noch ausführlicher beleuchten.

Wer von uns – Martin oder ich – nun der Verrückte und wer der Spinner ist, bleibt euch überlassen! ;) Klar ist aber, dass wir gemeinsam Großes vorhaben und für euch Unmengen an spannendem Lesestoff dabei herauskommen werden. Bleibt gespannt! :)