Ab in die Gleirschklamm

Ich bin einer großer Fan von Klammen. Die einzigartige Atmosphäre und Landschaft sowie die pure Kraft des Wasser ziehen mich immer wieder in ihren Bann. So ging es für mich Anfang Mai zur Gleirschklamm in der Nähe von Scharnitz. Die beeindruckende Klamm zieht sich über mehrere Kilometer durch das Karwendelmassiv, ehe der Gleirschbach in die junge Isar mündet.

Los ging es in aller Früh am Parkplatz in Scharnitz. Der große Vorteil als Frühaufsteher: Wir waren bei aufgehender Sonne noch mutterseelenalleine und hatten die komplette Wanderung und die gesamte Klamm für uns.

GleirschklammAuf südlicher Seite der jungen Isar folgten wir der Beschilderung zum Isarsteig und gelangten so über einen Waldweg schnell in Richung Osten. Dabei erhuschten wir immer wieder grandiose Blicke auf die Isar mit ihrem blau-klarem Wasser.

Nach einigen Kilometern gelangten wir an eine Abzweigung und somit zum Beginn der Gleirschklamm. Schon hier hörten wir das Wasser durch die enge Schlucht donnern und es wurde -typisch für eine Klamm – deutlich kühler.

Der Steig in der Klamm selber ist ziemlich ausgesetzt und nur gelegentlich durch künstliche Brücken oder Drahtseile ergänzt. Das macht die Gleirschklamm in meinen Augen besonders schön und wild. Von eifrigen Wasseramseln beobachtet, folgten wir dem Gleirschbach, der dank der Schneeschmelze, reichlich Wasser führte. Feine Gischt lag permanent in der Luft und das Donnern des Wassers hallte von den hohen Felswänden wider.

Nach einigen Windungen, Wasserfällen und Stromschnellen öffnete sich die Klamm langsam wieder und wir wanderten über saftig-junge und sonnenbeschienene Weiden. Ein idealer Ort für eine Rast mit grandioser Aussicht auf die Gipfel des Karwendel.

Gestärkt ging es weiter zur großen Forststraße, über die die Kanufahrer ins Hinterautal gelangen. Wir folgten der breiten Fortstraße in Richung Scharnitz und fanden direkt am Straßenrand einen Tümpel voller Molche und deren Laich. So etwas sieht man mittlerweile leider viel zu selten!

Nun nordseits der Isar erhaschten wir einen Tiefblick auf den Eingang zur Gleirschklamm und sahen wie sich Horden an Familien und Wanderern in die enge Klamm pressten. Einmal mehr wussten wir: alles richtig gemacht, hatten wir die Klamm doch ganz für uns alleine!

Ab nun begann sich der Rückweg ziemlich zu ziehen und als wir wieder am Parkplatz waren, verbuchten wir zwar nur etwas über 300 Höhenmeter aber mehr als 23 Kilometer für uns.

Alles in allem eine geniale Tour in einer der schönsten Ecken Europas: dem Karwendel!

Wie immer gibt es natürlich auch von dieser Tour eine Galerie und auf Bergtour-Online gibt es eine ausführliche Weg- und Tourenbeschreibung inklusive GPS-Daten.