Wer und was ist Gong Galaxy?

In meinem letzten Artikel hatte ich das Gong Mint Wing Foil Board ausführlich getestet. Nun windsurfe und surfe ich seit über 20 Jahren, doch Gong war mir bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt. Um dies zu ändern, schauen wir uns heute ganz genau an, wer und was sich hinter Gong Galaxy und ihren Produkten verbirgt.

Die Geschichte von Gong Galaxy

Die Geschichte von Gong reicht zurück bis in die 90er-Jahre und ist eine Geschichte voller Erfolge, Misserfolge und Neuanfängen. Von Britanny in Frankreich aus war es ihr erklärtes Ziel, als einer der ersten Hersteller EPS und PVC Sandwich Surfboards anzubieten. Dadurch konnten sie im Vergleich zur damals üblichen PU Bauweise Gewichtsvorteile realisieren und die Stabilität gewährleisten. Schon damals war es ihr Ansatz, die Produkte zu günstigen Preisen anzubieten, ohne dass die Qualität der Produkte leiden sollte.

Schon 2006, also mehr als 5 Jahre vor dem Beginn des ersten SUP-Booms bot Gong Galaxy schon die ersten eigenen SUP-Boards an. Damals noch verlacht in der Szene, zog Gong es mit den SUP Boards konsequent durch, ehe ein Laird Hamilton dem Sport zum Durchbruch verhalf.

Quelle: Gong Galaxy

2008 trennte sich die bisherige Holding von Gong und Patrice Guénolé, Gongs Shaper der ersten Stunde, rettete sein Baby und kaufte Gong Galaxy. Seitdem setzte Patrice zuerst auf SUP und konnte so die Firma langsam aber sicher gesund wachsen lassen. Nachdem die Produktion Anfang der 10er-Jahre nach China verlagert wurde, bewegte Gong Galaxy der Einbruch des Dollars in 2016 dazu, wieder zurück nach Europa zu kommen. Seitdem wird in Frankreich und Portugal produziert und Gong konnte sich fest am Markt etablieren.

Als eine der ersten Firmen erkannte Gong das Potential des Wing Foilens und setzte konsequent auf vielfältige Produktlinien, während andere Firmen noch herausfanden, was Wingen überhaupt ist. Damit konnte sich Gong breit auf dem Markt positionieren und ist mittlerweile die unangefochtene Nummer 1. Kaum ein See, auf dem nicht ein Wing Foiler mit Gong-Material unterwegs ist.

Gongs Erfolgrezept

Nun fragt man sich sicherlich, wie Gong sich klammheimlich zur festen Größe in der Branche mausern konnte. In meinen Augen liegt es aus der Kombination zweier elementarer Faktoren:

Ein unschlagbarer Preis

Während mittlerweile einige Firmen für Wingboards weit mehr als 2.000€ veranschlagen, kann man bei den Boards von Gong Galaxy mit 850 bis 999€ rechnen…und dies bei vergleichbarer Qualität! Doch wie macht Gong das?

Gong Galaxy
Quelle: Gong Galaxy

Das Geheimnis ist deren Vertriebskonzept: Eigentlich alle Surfbrands arbeiten mit Distributoren und Händlern zusammen. Dies hat zwar den Vorteil, dass die Produkte oftmals weltweit in lokalen Shops zu haben sind, führt aber auch dazu, dass jeder in dieser langen Kette – vom Hersteller über den Distributor bis hin zum Händler – etwas vom Kuchen abhaben will. So werden die Preise ganz automatisch nach oben getrieben.

Gong umgeht diese Preisspirale, indem sie ihre Produkte direkt vertreiben und so jegliche Zwischenhändler oder Shops aus der Gleichung nehmen. So kann man zwar die Gong Produkte im Surfshop um die Ecke betrachten, hat aber massive Preisvorteile. Das selbe Vertriebsprinzip betreibt auch Gun Sails im Windsurfbereich seit mehr als 30 Jahren äußerst erfolgreich.

Qualitativ hochwertige Produkte

Doch sind wir mal ehrlich: Kaum einer würde noch so günstige Produkte kaufen, wenn sie qualitativ der letzte Schrott wären. Vor allem in der gut vernetzten Surfszene hätte man mit schlechten Produkten kaum eine Chance. So setzt auch Gong voll auf Qualität ihrer Produkte und der Preisvorteil kann rein durch das für den Kunden vorteilhafte Vertriebssystem realisiert werden.

Gong Galaxy
Quelle: Gong Galaxy

Die Bauweise der Boards ist extrem durchdacht und auf Langlebigkeit und Stabilität ausgelegt. Zudem gibt es die Boards in unterschiedlichen Bauweisen und Preisabstufungen, bei denen Qualitätsunterschiede transparent kommuniziert werden. So findet jeder Surfer das richtige Board für seinen Geldbeutel. Ich habe mich ja bereits selber von der Qualität der Produkte überzeugen können und war begeistert (den Testbericht zum Gong Mint könnt ihr HIER lesen).

Gongs Zukunft

In die Zukunft zu gucken ist – vor allem in diesen verrückten Zeiten – unmöglich. Aber ich bin mir sicher, dass Gong weiterhin erfolgreich sein wird. Ich kenne immer weniger Surfer (mich eingeschlossen), die bereit sind, mehr als 2.000€ für ein Surfbrett hinzulegen. Dies wird den Druck auf klassische Hersteller und deren Vertriebsmodelle weiter erhöhen und Firmen wie Gong oder Gun Sails können davon profitieren. Wenn man dann noch hochwertige Produkte anbieten kann, kann man sich einen loyalen Kundenstamm aufbauen. Dies ist Gong über Jahre hinweg gelungen und so denke ich, dass sie auch weiterhin Erfolg haben werden.

Ich habe mich auf jeden Fall von der Firma überzeugen lassen und finde es schade, dass ich die tollen Produkte nicht bereits früher kennengelernt habe. Dafür werde ich in Zukunft sicherlich umso mehr der Produkte testen! ;)