Nach einer erfolgreichen Premiere letztes Jahr, gastierte letztes Wochenende die International Ocean Film Tour, kurz I.O.F.T., unter dem Titel „International Ocean Film Tour Volume 2“ wieder in München.
Ich war für SURFANDCLIMB natürlich live und hautnah dabei und will euch meine Eindrücke nicht vorenthalten.
Wie schon letztes Jahr fand die I.O.F.T wieder in der Alten Kongresshalle nahe der Bavaria statt und das Rahmenprogramm wurde von zahlreichen Sponsoren der Show wie GEO, Keen oder GoPro dazu genutzt um ihre Produkte zu promoten. Während ich eigentlich kein Fan von reinen Produkt-Messen bin, hat es sich dort doch recht gut in das Gesamtbild eingefügt, da die Stände keinesfalls aufdringlich oder nervend wirkten.
Letztendlich geht man aber nicht zur die International Ocean Film Tour um sich verschiedene Produkte anzuschauen, sondern wegen der Filme. Ob und wie gut diese dieses Jahr waren, erfahrt ihr nun in aller Ausführlichkeit:
Attractive Distractions
Im ersten Jahr war die I.O.F.T. mit Wellenreit-Videos gnadenlos überfrachtet. Dies nahm der Show ihre Abwechslung und wirkte zeitweise richtig ermüdend. Dieses Jahr haben die Veranstalter alles richtig gemacht und deutlich mehr auf Abwechslung gesetzt.
Gezeigt wurde daher nur ein Wellenreit-Video, unterteilt in zwei Teile. In diesen paar Minuten wurde die ganze Energie des Sports vermittelt und Weltklasse-Surfer wie Albee Layer, Matt Meola, Kai Barger, John John Florence, Tyler Larronde, Dege O’Connell und Torrey Meister zauberten fantastische Moves auf die Leinwand.
Anstatt lästig zu wirken wie letztes Jahr, war Wellenreiten dieses Jahr meiner Meinung nach genau in der richtigen Dosis vertreten.
(R)Evolution
(R)Evolution ist nach „Sharkwawter – Wenn Haie sterben“ der zweite Film von Rob Stewart. Während der Dreharbeiten zu seinem ersten Film über die Haiflossen-Industrie wurde Rob bewusst, dass nicht nur die Haie, sondern der gesamte Ozean mit all seinen Lebewesen, umfassender geschützt werden muss.
(R)Evolution belegt mit atemberaubender Bildgewalt – vom kleinsten Plankton, über farbenfrohe Sepia, hin zu riesigen Walhaien – den Artenreichtum der Meere. Doch nicht nur romantische und intakte Unterwasserwelten werden gezeigt, sondern der erbarmungslose Einfluss des Menschen auf dieses einzigartige Ökosystem, unterlegt mit alarmierenden Zahlen.
Ich persönlich hatte bei diesem Film einen Kloß im Hals und der Ruhe im Saal nach, war ich bei Weitem nicht der Einzige.
And Then We Swam
Was für ein Kontrast zu (R)Evolution! Anstatt einzigartiger Natur in Verbindung mit Umweltbewusstsein, brachte der Film „And Then We Swam“ die Lachmuskeln an ihre Grenzen.
Die beiden Engländer Ben Stenning und James Adair setzten sich zum Ziel die 5560 Kilometer zwischen Australien und Mauritius rudernd zurückzulegen…ohne Begleitboot und ohne jegliche Rudererfahrung.
Ihre Reise haben sie selber festgehalten und ihr britischer Humor untermalte ihr beeindruckendes Unterfangen.
The Crystal Labyrinth
Für das Höhlentauchen muss man schon ein besonderer Schlag Mensch sein. Andernfalls könnte man kaum Gefallen daran finden, sich unter Wasser durch engste Löcher und verzweigte Gänge zu zwängen. „The Crystal Labyrinth“ erzählt von den zwei Tauchern Brian Kakuk und Brett Hemphill, die auf den Bahamas einen Durchgang zwischen zwei der größten Höhlentauch-Spots finden wollen. Dabei entstanden eindrucksvolle Bilder. Garantiert nichts für Klaustrophobiker.
Prime
„Prime“ ist der erste Film, mit dem Wakeboarden im Rahmen der International Ocean Film Tour gezeigt wird. Leider war dies meiner Meinung auch der schlechteste Film der diesjährigen I.O.F.T.. Ohne Handlung und wirkliche Botschaft waren die Tricks zwar durchaus beeindruckend, mehr als ein Lückenfüller war dies aber leider nicht.
Red Bull Storm Chase
Ja zugegeben: Diesen Film kann ich als Windsurf-Verrückter wohl kaum objektiv beurteilen! Aber dieser Kurzfilm zum Red Bull Storm Chase schlug ein wie eine Bombe und mehr als einmal lief ein Raunen durch die Zuschauer. Denen, die mit Windsurfen nichts am Hut haben, wurde durch diesen Film vermutlich erst einmal klar, wie radikal Windsurfen mittlerweile ist. Riesige Wellen, peitschender Sturm und dazu zehn Draufgänger…die optimale Mischung für einen richtigen Film über Extremsport im Rahmen der International Ocean Film Tour.
Mein Fazit zur International Ocean Film Tour
Meiner Meinung nach haben die Veranstalter der diesjährigen International Ocean Film Tour nicht nur alles richtig gemacht, sondern sogar noch einiges um Längen besser als bei der Erstausgabe der I.O.F.T.. Die Filme waren dieser Jahr eine ideale Mischung aus Action, Extremsport, beeindruckenden Bildern und einer klaren Umweltbotschaft. Nichts wirkte überfrachtet oder fehl am Platz und dementsprechend kann ich nur jedem raten, sich die letzten Tickets für die International Ocean Film Tour zu sichern.
HIER gibt es außerdem den Trailer für die, die noch etwas unentschlossen sind.