Testbericht Fanatic Quad 89 TE 2014

In den bombastischen Bedingungen in Hanstholm und Klitmöller hatte ich genug Zeit, das Fanatic Quad der Saison 2014 zu testen.

Daten:

Fanatic Quad 89 TE 2014

Um einen Überblick über das Board zu geben, sind hier die wichtigsten Daten:

  • Volumen: 89 Liter
  • Länge: 228 cm
  • Breite: 60cm
  • Gewicht: 6,4 kg
  • Finnen: 2x 10 cm & 2x 14,5 cm Choco Fins, alle Slot-Box

Optik:

Fanatic Quad 89 TE 2014
Pfiffig: Die Hilfslinien helfen bei der Positionierung der Finnen

Fanatic hat für die Saison 2014 seine Basisfarben beibehalten und das Quad wieder grün designt. (Der TriWave ist wieder rot und der Freewave wieder blau). Die von mir letztes Jahr monierten schwarzen Hochglanz-Rails fallen heuer weg und die Kanten passen nun farblich gut zum stimmigen Gesamteindruck. Pfiffig sind die zahlreichen Hinweise, die gut in das Brett-Design eingearbeitet wurden. Die Längenangaben an der Mastfußspur passen farblich gut zum Design und sind nicht nur auf das Deck „geklatscht“. Größte Hilfe sind die Orientierungslinien an den Slot-Boxen. Dadurch kann man die vier Finnen einfach und genau positionieren. Eine einfache, doch äußerst sinnvolle Neuerung!

Bauweise des Fanatic Quad:

Letztes Jahr wurden die Wave-Boards von Fanatic erstmals mit dem neuen Innegra-Carbon ausgestattet. Dieses neuartige Carbon soll die Boards stoßresistenter und somit haltbarer machen und das Gewicht trotzdem weiter minimieren. Da sich diese Bauweise, nicht nur aus meiner Sicht, bewährt hat, sind auch alle anderen 2014-Waveboards von Fanatic, mit Ausnahme des Freewave CWS, wieder mit Innegra-Carbon gebaut. Mein Quad macht einen äußerst stabilen und dennoch leichten Eindruck. Selbst nach einigen Hammertagen in Klitmöller und Hanstholm mit teils ordentlichen Waschgängen und hohen Sprüngen sind keine Beschädigungen festzustellen.

Um weiteres Gewicht zu sparen, ist das Quad in der sogenannten Light-Finish-Technology designt. Die Farbe wird direkt in das Harz gegeben und somit kann auf zusätzlichen Lack verzichtet werden, der spürbar ins Gewicht falllen würde.

Nicht gespart hat Fanatic allerdings bei den Footpads und den Schlaufen – zum Glück!!!
Die Pads sind weich und dick und federn harte Schläge spürbar ab, ohne die Brettsteuerung zu behindern oder das Fahrgefühl zu verfälschen. Und auch die Schlaufen sind dick und angenehm weich.

Aber wie verhält sich das gut durchdachte Board auf dem Wasser und kann es überzeugen?

Fahrweise:

Fanatic Quad 89 TE 2014Am einfachsten ließe sich das Fanatic Quad mit „Draufstellen, Losfahren, Spaß haben“ betiteln. Das Brett gleitet trotz der vier Finnen dank einer Breite von 60 cm und einem breiten Heck früh und flott an. Im Gleiten liegt das Brett dann ruhig und direkt auf dem Wasser und vermittelt ein sicheres und trotzdem freies Fahrgefühl. Auch unterhalb der empfohlenen Segel-Range von 4,2 bis 6,2 m², also bei richtig Hack, ist das Brett jederzeit kontrollierbar und die doch relativ große Breite erweist sich keinesfalls als hinderlich. Im Gegenteil: Rein subjektiv fährt sich das 89 Liter Quad eher wie ein 80 Liter Brett. Diesen Eindruck hatte nicht nur ich mit meinen 73 Kilo, sondern auch Stefan, der 20 Pfund mehr auf die Waage bringt.

Vergleicht man das Fanatic Quad mit einem Single-Fin-Board registriert man die etwas geringere Endgeschwindigkeit. Da dies für ein Multi-Fin-Board normal und beinahe unumgänglich ist, fällt dieser Punkt für mich nicht ins Gewicht. Die Geschwindigkeit ist trotzdem mehr als ausreichend dafür, sich mit Hilfe einer Welle hoch aus dem Wasser zu katapultieren, Weißwasser bezwingen zu können oder kritischen Parts zu entkommen…also reicht das Tempo für alles, was man von einem Wave-Board erwartet.

Fanatic Quad 89 TE 2014
In der Welle eine Wucht: Der Fanatic Quad 89 TE 2014

Dropt man mit dem Fanatic Quad in die Welle, steigt der Spaßfaktor schon fast automatisch ins Unermessliche. Wie Stefan, der zum ersten Mal in seinem langen Leben auf einem Multi-Fin-Board stand, so schön sagte: „Man muss das Brett nur kurz streng anschauen und schon geht es von selbst in die Turns!“ Und ganz unrecht hat er damit nicht. Das Brett reagiert auf die leichtesten Druckveränderungen und erlaubt enge und radikale Turns. Im Vergleich mit Single-Fin-Boards ist ein deutlich geringerer Kraftaufwand nötig, um es umzukanten oder um den Druck auf der Kante aufrechtzuerhalten. Das spart Kraft und erleichtert Wave-Einsteigern die ersten  Erfahrungen in der Welle. In den Turns hält das Board die Geschwindigkeit sehr gut und ermöglicht so aggressive Cutbacks, Smacks oder Aerials. Da das Brett wie an die Welle gezimmert ist, kann man die Wellen wirklich bis zum Ende ausreizen und erlebt seine besten und einfachsten Wellenritte. Das motiviert und man probiert automatisch Dinge aus, die man sich davor kaum erträumen konnte.

Fanatic Quad 89 TE 2014
Mit dem Quad kann jeder Luftraum erobert werden!

Fährt man genau in die entgegengesetzte Richtung, also gegen die Welle, erweist sich das Quad, trotz vergleichsweise geringerer Endgeschwindigkeit, als wahre Sprungrakete. Man kann sich einfach und hoch hinauskatapultieren ohne das Gefühl zu haben, dass die vier Finnen des Quad einen beim Anlauf bremsen. In der Luft kann das Brett beliebig mit den Füßen gesteuert werden, ohne jegliches Gewicht an den Beinen zu spüren.

Fazit des Fanatic Quad 89 TE 2014:

Das Fanatic Quad 89 TE 2014 überzeugt! Auf ganzer Linie!
Das Quad kann alles und alles sehr gut! Das Brett ermöglicht erfahrenen Surfern die besten Wave-Rides und Wave-Aufsteiger werden schnell große Fortschritte machen. Es animiert dazu, Neues zu probieren und die jeweiligen Bedingungen voll auszureizen. Bessere Wave-Surfer werden das direkte und zugleich freie Fahrgefühl zu schätzen wissen und die Möglichkeit, die Wellen an jedem beliebigen Punkt zu shredden.

Für mich und Stefan auf jeden Fall das Brett der Wahl für die Welle! Mehr Information zum Fanatic Quad 89 TE 2014 bekommt ihr auf der Fanatic-Homepage oder im offiziellen Quad-Teaser auf Youtube. Für mehr Bilder vom Fanatic Quad in Action schaut einfach in unserer Galerie vorbei!