Testbericht North Sails Idol

Da ich immer noch gehandicapt bin und euch daher keine neuen Storys und Bilder präsentieren kann, mache ich halt mit den Testberichten weiter. Nachdem ich letztens schon mein Lieblingsboard vorgestellt habe, komme ich nun zu meinem Lieblingssegel für Tage mit schwächerem WInd, dem North Sails Idol 5,9 qm.

Optik und Bauweise
Das Signature-Segel von Freestyle-Weltmeister Gollito gibt es in mehreren Farbkombis, ich habe mich für die knallige grün-braune entschieden. Das Segel besteht zu 100 % aus Monofilm und hat nur vier Latten, was es in Kombination mit dem richtigen Masten und Gabelbaum zu einem Gewichtswunder macht.

Fahreigenschaften

Fanatic Idol
Das Idol in seiner Paradedisziplin: Freestyle

Da ich von Vierlatten-Wavesegeln nicht gerade überzeugt bin, war ich anfangs etwas skeptisch, ob mir dieses Segel zusagen würde. Aber um das schon einmal vorweg zu nehmen, ja das hat es. Dank des geringen Gewichts liegt das Segel angenehm und locker in der Hand und lässt sich ohne großen Kraftaufwand steuern. Die vier Latten sorgen für ein angenehmes Profil und trotzdem für ordentlich Vortrieb, so dass man schnell ins Gleiten kommt und jede Böe voll ausnutzen kann. Da merkt man die Auslegung als Freestyle-Segel. Durch die vier Latten rotiert das Segel sehr schön und schnell, was einem bei Freestyle-Tricks, aber auch in gemäßigten Wellen entgegen kommt.

Da Freestylen nicht gerade meine Parade-Disziplin ist, entführe ich das Segel meistens in andere Disziplinen und habe dabei festgestellt: Das Segel ist ein Alleskönner.

Fanatic Idol 5,9 qm
Mit dem Idol in kleinen Wellen

Egal ob entspanntes Heizen über den Lago, kleine Wellen schlitzen in Dänemark oder als Einsteigersegel, das Ding kann alles. Natürlich gibt es für diese Auslegungen sicherlich spezalisierte Segel, aber die enorme Bandbreite an Möglichkeiten macht das Idol so einzigartig für mich.

Auch die Bauweise überzeugt. Da ein großes Augenmerk auf Gewichtreduzierung gelegt wurde, war ich anfangs unsicher, ob die gewichtssparende Bauweise wirklich raue Bedingungen aushalten würde. Und selbst nach einigen unschönen Abgängen und Waschgängen in Wellen bis einen Meter, zig Schleuderstürzen auf das Segel und dem ständigen Auf- und Abriggen ist das Segel immer noch heile und schaut aus wie neu. Insofern ein perfektes Segel.

Fanatic Idol
Das Idol beim entspannten Heizen

Einziger Kritikpunkt ist für mich das Aufriggen. Der Knubbel am Segeltop, den der Mast aufnehmen muss, war bei mir immer verdreht, so dass es ein wahnsinniges Rumgefummel war, bis der Mast wirklich richtig eingefädelt hat. Macht man dies nicht, kann es leicht passieren, dass sich der Mast am Segeltop vorbei schiebt und sich somit das Segel auf dem Wasser von selbst abriggt. Weiß man dies jedoch (und eine Kontrolle sollte eh bei jedem Segel geschehen), ist dies auch kein größeres Problem.
Das Segel hat mich also voll überzeugt und ist für mich das perfekte Tuch für die etwas schwächeren Tage. Hackt es richtig und werden die Wellen größer, greife ich hingegen lieber zum North Sails Volt, einem reinrassigen Wave-Segel.