„Wir hatten Wind…viel Wind“
Das fasst unseren zweiwöchigen Aufenthalt im Norden Sardinien bestens zusammen. An 12 von 14 Tagen kam ich aufs Wasser, das entspricht einer Quote von fast 86%. Überragend, wenn man bedenkt, dass wir auch schon Jahre auf Sardinien mit Quoten unter 50% hatten.
Doch nicht nur die Quote hat dieses Jahr gepasst, sondern auch Wetter, Stimmung und die Leute und so wurden diese zwei Wochen ein unvergessliches Erlebnis mit sämtlicher Surf-Action, die das Herz begehrt: Entspanntes Freeriden, Heizen, Freestylen und Mega-Hack zum Loopen, bis der Arzt kommt.
Es war schon beinahe eine Seltenheit, als Stefan und ich unsere großen Segel mit 5.9 Quadratmetern aufgebaut haben und Richtung Isola Spargi aufbrachen. Entspannte kilometerlange Schläge zur knapp fünf Kilometer entfernten Insel über das nur leicht aufgewühlte Mittelmeer waren eine regelrechte Entspannung im Vergleich zum Vollgas-Surfen mit kleinen Segeln. Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass es immer ein großes Risiko darstellt, solche Entfernungen über das offene Meer zurückzulegen. Ein Materialbruch kann hier schnell fatale Folgen haben. Wer es dennoch tut, sollte genau wissen, auf was er sich dabei einlässt.
Dieser Tag war aber auch der einzige, an dem die großen Segel ausgerollt wurden. Danach hieß es hauptsächlich, die kleinen Tücher mit 4,7 oder gar 4,0 Quadratmetern aufzubauen. Für mich die ideale Größe mit ordentlich Fun-Garantie. So wechselten wir daraufhin fast täglich zwischen der Baia Liscia mit spiegelglattem Wasser zum Freestylen und dem knallharten Chop in der westlichen Bucht von Porto Pollo. Muskelkater war somit zwei Wochen lang vorprogrammiert.
Und selbst an Tagen mit anfangs wenig Wind kam ich ausreichend aufs Wasser: Erst schnappte ich mir das Freeride-Material meines Vaters zum Heizen, ehe der Mistral verlässlich aufdrehte und ich mit meinem kleinen Material aufs Wasser konnte.
Doch auch neben dem Surfen war wieder einiges geboten: Neben der einzigartigen Landschaft der Insel (die stelle ich nochmal in einem eigenen Artikel vor) und dem Surfkurs von Stefans Kids (Artikel folgt ebenfalls) lag auf der Abendgestaltung das zweite Augenmerk.
Bei gemeinsamen Grilleinlagen, Abenden in der Bar oder einfach einem Abend-Bier in der untergehenden Sonne konnte man fachsimpeln, über seine neuesten Surf-Errungenschaften erzählen und den Tag Revue passieren lassen. So wirkten die Surftage bis spät in die Nacht hinein nach und verstärkten das Urlaubs-Feeling gleich doppelt.
Nach zwei Wochen Sonne, Strand, Meer und vor allem Wind hieß es am Freitag, der Insel wieder „Arrivederci“ zu sagen…dass wir wieder kommen werden, steht nämlich außer Frage.