Der Favoriten-Check: Thomas Traversa

Mit dem Red Bull Storm Chase wurde die Messlatte im Windsurfen von einem auf den anderen Tag ins Unermessliche angehoben. Der Mann, der mit den stärksten Stürmen und den erbarmungslosesten Wellen am besten zurechtkam, war der schmächtige Franzose Thomas Traversa.

Mit beeindruckender Leistung sicherte er sich den Gewinn des Red Bull Storm Chase und gilt nun bei vielen als Titelfavorit für die diesjährige PWA-Tour. Zurecht?

Thomas Traversa

Filigraner Körperbau, weiche Gesichtskonturen und gerade einmal ein Gewicht von 61 Kilogramm. Nicht gerade die Daten, die man von einem Extrem-Sportler erwartet. Dennoch ist Thomas Traversa einer der komplettesten Extrem-Windsurfer dieser Erde.

Sein Gewinn des Red Bull Storm Chase war mehr als verdient und Thomas bewies eindrucksvoll, dass man in Stürmen über 70 Knoten keine hundert Kilo braucht und auch mit sechszig Kilo die Wellen härter treffen kann als alle anderen.

Schon früh attestierten ihm Freunde einen gewissen Hang zum Masochismus und der ist Thomas Traversa sicherlich nicht abzusprechen. Kaum einer – abgesehen von Philip Köster und Ricardo Campello – riskiert mehr und versucht das Maximum aus jeder Welle und aus jedem Sprung herauszuholen.

Dabei scheint ihm sein schmächtiger Körperbau nicht ihm Weg zu stehen, im Gegenteil! Es wirkt selbst von außen so, als wäre Thomas an seinen Körper gewohnt und dass er ihn dank enormer Körperbeherrschung besser einsetzen kann als so manches Muskelpaket. Dies erlaubt ihm aggressive Waverides und Double Loops, die den Vergleich mit anderen Größen wie Browne oder Fernandez nicht scheuen müssen.

So hat Thomas Traversa bei Leichtwind-Bedingungen einen klaren Vorteil, muss aber auch bei Überhack kaum Konkurrenz fürchten. Dies zeigte er 2012 beim Worldcup in Klitmøller eindrucksvoll, als er sich bei Hack den Weg ins Finale bahnte und dort im Super-Finale gegen Philip Köster bei Leichtwind eindrucksvoll gewann.

Diese Vielseitigkeit macht Thomas zu einem der Top-Favoriten auf den Titel. Er kommt in allen Bedingungen zurecht und der Gewinn des Red Bull Storm Chase wird ihn sicherlich zusätzlich motivieren. An ihm heißt es also vorbeizukommen, will man sich den Titel sichern.

Genau dies wird der verrückte Ricardo Campello probieren, den ich morgen vorstellen werde.

Mehr über Thomas Traversa erfahrt ihr im Windsurfers.de-Interview und auf der PWA-Homepage.