Sunova 2 Piece Boards: Ein Gamechanger?

Sunova 2 Piece Boards

Auch wenn die Windsurfboards aktuell immer kürzer werden, kann dies doch über eine Tatsache nicht hinwegtäuschen: SUPs und Windsurfboards sind einfach scheiße unhandlich. Die Sunova 2 Piece Boards könnten hier die Tür in eine völlig neue Welt aufstossen. Heute schauen wir uns das System der 2 Piece Boards genauer an und wagen einen Ausblick in die Zukunft.

Der Fluch der großen Boards

„Länge läuft!“ Dieses Credo aus der Schifffahrt dürfte auch jedem Stand Up Paddler und Windsurfer bekannt sein. Die Redewendung besagt nichts anderes, als dass lange Rümpfe satter und schneller durch das Wasser gleiten als kurze Rümpfe. Gepaart mit anderen Kriterien, wie zum Beispiel der notwendige Auftrieb oder der Einsatzbereich eines Boards, ergeben sich bei Surf- oder SUP-Boards Mindestgrößen, die sich nicht unterschreiten lassen, will man nicht sämtliche Fahrleistung opfern.

So sind SUP-Touring- und Raceboards fast immer 14″, also fast 4,30 Meter lang und auch radikale Waveboards im Windsurfen unterschreiten die 2,20 Meter fast nie. Aus Surfsicht machen diese Größen durchwegs Sinn, der Transport kann jedoch mit derartigen Planken zu einem logistischen Albtraum werden.

Viele Airlines verlangen – wenn sie die Boards überhaupt transportieren – horrende Summen und auch das Auto, beziehungsweise das Surfmobil muss über ausreichend Platz oder zumindest einen ausreichend großen Dachgepäckträger verfügen. Vom Unterstellen in Keller oder Garage ganz zu schweigen.

Daher kamen den Designern von Sunova folgende Idee: Man teile ein reinrassiges Hardboard in zwei Hälften und verbindet es am Spot wieder so miteinander, dass man die volle Leistung und Stabilität eines normalen Surfboards abrufen kann. Verschiedene Ideen und Lösungsansätze wurden getestet, konnten aber den extrem hohen Sunova-Qualitätsansprüchen nicht genügen. Schließlich will Sunova auch bei 2 Piece Boards die selbe Leistung und die selbe Haltbarkeit garantieren können. Also forschten sie weiter, ehe sie auf das patentierte Carbon Compact System stießen und sofort so überzeugt waren, dass eine Kooperation nicht lange auf sich warten ließ.

Das Carbon Compact System

Mike Becker, Besitzer der amerikanischen Surfboard-Schmiede „Natures Shapes“ tüftelte seit 2009 an den ersten Prototypen eines zweigeteilten Boards, ehe er es 2013 patentieren ließ und 2016 der Öffentlichkeit vorstellte. Doch was macht das Carbon Compact System und somit die Sunova 2 Piece Boards so einzigartig?

Mike hat es geschafft, ein Hardboard so in 2 Teile zu zerlegen und einen Verbindungsmechanismus zu entwickeln, der das Board absolut dicht, stabil und leistungsfähig macht. Dabei ist die Umsetzung auf den ersten Blick so einfach wie genial und auf den zweiten extrem technisch und ausgefeilt!

Zum einen muss jede Boardhälfte für sich gesehen vollumfänglich geshapt werden. Das bedeutet: Ein eigener Kern, eigenes Laminat und auch die Verbindungsfläche zwischen den beiden Hälften wird vollflächlich laminiert und so versiegelt. So entstehen zwei Teile, die absolut dicht sind und der Kern somit kein Wasser ziehen kann, aber verbunden sind sie ja noch lange nicht.

Quelle: Natures Shapes

Hierfür fand Mike folgende Lösung: Die Boards werden mit zwei dicken Carbon-Tubes in dafür vorgesehenen Einfassungen miteinander verbunden. Die Carbon-Tubes haben die nötige Steifigkeit, um maximalen Sitz zu erreichen und Kräfte von einer Hälfte des Boards gleichmäßig an die andere weiterzugeben. Entscheidend ist hierbei, die Tubes so zu gestalten, dass sie die auftretenden Kräfte aufnehmen und weiterleiten können, ohne so schwer zu sein, dass sie die Leistung des Boards negativ beeinflussen.

Durch die Verbindung der beiden Boards entsteht so ein vollständiges Board mit geschlossener Wasserlinie, dass sich hinter einem einteiligen SUP- oder Surfboard nicht verstecken muss. Um die Verbindung zu sichern, werden beide Hälften mit vier quer versenkbaren Titanschrauben miteinander verschraubt. Und fertig ist das Sunova 2 Piece Board. Die folgende Galerie, die von Mike von Natures Shapes freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde, zeigt das Carbon Compact System Schritt für Schritt im Einsatz.

Gerade für die großen SUP-Raceboards ist die Verbindung mit dem Carbon Compact System genial, um die über vier Meter langen Bretter in 2 handliche Teile zerlegen zu können, ohne auf die Laufruhe und die Gleitleistung des Hardboards verzichten zu müssen. Martin Jandke von Sunova zeigt das System nochmal am Beispiel eines 14-Fuß-Raceboards. Aufgrund der bei diesen Boards üblichen tieferen Standfläche, kommen hier noch zwei zusätzliche Befestigungen an den Kanten mit dazu.

Sunova Boards die als 2 Piece verfügbar sind

Sunova ist von der Kooperation mit Natures Shapes und dem Carbon Compact System so überzeugt, dass sie all ihre Bretter als 2 Piece anbieten. Ja, richtig gelesen! ALLE! Egal ob Wave-SUP, Windsurfer, Kiteboard oder Wellenreiter. Ihr könnt alle Boards als Sunova 2 Piece Board bestellen und es wird speziell für euch gefertigt.

Dadurch eröffnet sich ein völlig neuer Lifestyle, der schier grenzenlos ist. Oder habt ihr, wie Bert in dem folgenden Video, schon mal euer Longboard auf dem Roller in einem Rucksack zum Spot gefahren?

Mehr Informationen zu den Sunova 2 Piece Boards bekommt ihr natürlich auf der Sunova Homepage und ich kann es kaum erwarten, euch von meinen Erfahrungen mit den 2 Piece Boards zu berichten. Ich bin überzeugt, dass sich das System massiv durchsetzen wird. Vor allem in Städten in denen Keller klein und eng sind, gibt dies ambitionierten Surfern endlich die Gelegenheit auch Weltklasseboards vernünftig zu lagern. Erinnert euch in ein paar Jahren einfach an meine Aussage, wenn ihr dann auch ein Sunova 2 Piece Board im Keller stehen habt! ;)