GunSails Bow 2021: Der Flitzebogen

Gun Sails Bow 2021

Auch wenn mein Herz den Wellen gehört, so ist das GunSails Bow 2021 ein einzigartiges Slalom- und Freeracekonzept, welches unbedingt genauer zu begutachten gilt. Denn mit dem Gun Sails Bow 2021 geht der Saarbrückener Direktvertrieb seit 3 Jahren sehr erfolgreich völlig neue Wege. Was das Bow so einzigartig macht und welche Innovationen dahinter stecken, erfahrt ihr hier.

Die Idee hinter dem Bow

Jedes moderne Windsurfsegel verfügt über ein sogenanntes „Loose Leech“. Das Loose Leech ist ein Bereich am Top des Achterliek (also die hintere Seite des Segels gegenüber des Masten), bei dem bewusst auf Spannung und Profil verzichtet wird. dadurch ist der Segelmonofilm ziemlich labberig oder eben: „loose“. Dank des Loose Leech sind Segel weicher und gedämpfter, da über diese Fläche Böen kontrolliert abgefedert werden können und so auch die Windrange eines Segels größer wird. Das Problem: Mit dem Loose Leech geht natürlich auch Fläche verloren, die für Vortrieb nicht genutzt werden kann. Vor allem für Freeracer und ambitionierte Surfer ist dies natürlich ein Manko.

Genau hier verspricht das GunSails Bow 2021 die perfekte Lösung zu haben: Mit dem Bow wird komplett auf ein Loose Leech verzichtet. Dadurch steht die gesamte Segelfläche für den Vortrieb zur Verfügung, was die Leistung natürlich enorm positiv beeinflusst. Dennoch soll das GunSails Bow auch bei böigen Bedingungen einfach zu kontrollieren sein und eine riesige Windrange aufweisen. Wie macht GunSails das?

Für das Bow hat GunSails das Design eines Segels komplett neu gedacht: Anstatt mit einem normalen Mast, ist für das GunSails Bow 2021 ein spezieller Mast mit extremer Biegekurve im Top-Bereich des Segels notwendig. Dadurch ist das Bow vor allem im oberen Drittel deutlich kurviger und nach hinten gebogen als ein normales Freeridesegel (daher auch der Name). Diese extreme Biegung sorgt dafür, dass das gesamte Segel kein Loose Leech aufweist und somit die komplette Segelfläche ordentlich Power generieren kann.

Das GunSails Bow 2021; Quelle: GunSails

Um die dringend notwendige Kontrollierbarkeit bei Böen und die hohe Windrange zu erreichen, versteckt sich ein weiterer Clou im Bow. Dank einer besonderen Gabelbaummanschette kann der gesamte Mast und somit das gesamte Segel in sich rotieren. Das führt dazu, dass Böen oder Starkwind über eine komplette Rotation des Segels in sich abgefangen werden. Anders ausgedrückt: Das Segel öffnet sich also quasi selber. Nimmt der Segeldruck wieder ab, rotiert das Segel aufgrund der Kräfte im Masten wieder zurück und die gesamte Leistung steht wieder zur Verfügung, oder eben nochmals anders ausgedrückt: Das Segel holt von alleine dicht.

Mit diesem fein abgestimmten System aus Segel, Mast und Gabelbaum entsteht eine unvergleichliche Innovation, wie es sie im Segelbereich schon lange nicht mehr gegeben hat.

Verfübare Größen und Maße des Gun Sails Bow 2021

Als innovatives Freerace- und Slalomsegel kommt das Gun Sails Bow 2021 vor allem in großen Größen:

GrößeGabelVorliekLattenMast
6,9 205 cm493 cm 7490 Bow Flex
7.8224 cm504 cm7490 Bow Flex
8,7237 cm519 cm7490 Bow Flex

Bei dem Segel darf man eines nicht vergessen: Ohne den von GunSails speziell entwickelten Bow Flex Mast wir das gesamte Konzept nicht funktionieren. Legt man sich ein Bow also zum ersten Mal zu, muss man den Masten auf jeden Fall mit einkalkulieren.

Bauweise

Da man für das GunSails Bow 2021 nicht nur das Segel sondern auch den richtigen Mast braucht, schauen wir uns auch beide Komponenten genauer an.

Das Segel

Das herausstechenste Merkmal des Bow ist natürlich seine einzigartige Form mit dem extrem runden Top. Doch auch darüber hinaus ist das Segel bis ins kleinste Detail durchdacht.

Das Bow verfügt über 4 Camber und insgesamt 7 Latten. Dabei ist aber weder Camber gleich Camber, noch Latte gleich Latte. Drei unterschiedliche Camber und vier unterschiedliche Lattendurchmesser werden beim GunSails Bow eingesetzt. Dies soll die Rotation des gesamten Mastes und des Segels unterstützen und die auftretenden Kräfte optimal weiterleiten.

3D Wing Sleeve; Quelle: GunSails

Der 3D Wing Sleeve ist ja fast schon Standard im Slalombereich und fehlt natürlich auch beim Bow nicht. Diese dreidimensionale Masttasche verleiht dem Segel das Profil einer Flugzeugtragfläche für eine maximale Kraftentfaltung. Um die auftretenden Kräfte zu bändigen, besteht diese aus Square Ply und Kevlar Wrap.

Um das größte Fenster des Segels zu stabilisieren, verfügt auch das Bow über das sogenannte Cross Batten Concept, bei dem die größte Latte des Segels unterhalb des Gabelbaums beginnt und über diesem endet. So wird das Segelfenster stabilisiert und die Stabilität des Druckpunkts verbessert.

Der Mast

Der zugehörige Mast ist fast ein ganz normaler 70-prozentiger Carbonmast. Aber eben nur fast! Die Biegekurve im Top fällt deutlich extremer aus, als bei normalen GunSails-Masten. Dies ist auch dringend nötig, denn ein normaler Mast würde mit der Biegung des Bows auch nicht zurecht kommen und beim Spannen des Unterlieks brechen.

Testergebnisse zum Gun Sails Bow 2021

Ein Konzept wie das Bow, welches völlig neu ist, will man natürlich nicht wie die Katze im Sack kaufen. Daher hat sich das SURF-Magazin das Bow einmal genauer angesehen und das Ergebnis möchte ich euch nicht vorenthalten.

Das Bow hat in der Tat das Zeug zur Revolution. Allein die Tatsache, dass man ein 4-Cam-Segel fast ohne Trimmhilfe durchziehen kann, ist bemerkenswert. Das Ziel der Entwickler, ein Konzept zu entwickeln, welches in einem Trimm eine große Windrange abdeckt, ist unserer Auffassung nach gelungen. Trotz der Benutzerfreundlichkeit bleibt das Bow natürlich ein Segel, welches sich in erster Linie für sportliche Windsurfer empfiehlt, die einen leistungs-starken Motor für Freerace- und Slalomboards suchen und die keine Probleme mit weit außen liegenden Schlaufen-Setups und dem Wasserstart mehr haben. Kleines Manko: Um den speziellen Mast (399 Euro) kommt man unter keinen Umständen herum.“ Quelle: SURF-Magazin 11-12 2018

Ich hoffe das Bow bald selber mit meinem Foil-Board ausprobieren zu können und berichte dann natürlich ausführlich über meine eigenen Erfahrungen. Alle Informationen zum Bow bekommt ihr auf der GunSails-Homepage.