Balsa Surfboards: Warum die Boards aus BalsaHolz so unschlagbar gut sind

In den mehr als 20 Jahren meiner Windsurf-Laufbahn hatte sich ein Credo in mir festgesetzt: Carbon is King! Je dichter und dicker das Karbon-Glasfaser-Sandwich, desto stabiler und besser die Boards. Warum ich dieses Credo über den Haufen geschmissen habe, seitdem ich mich mit der umweltfreundlicheren Alternative der Balsa Surfboards beschäftige, erfahrt ihr hier!

Nachhaltigkeit

Wie geil ist das denn? Surfboards die auf Bäumen wachsen?! Besser geht es doch gar nicht! Und tatsächlich haben Balsa Surfboards gegenüber ihren Verwandten aus PVC oder Carbon-Glasfaser einen entscheidenden Vorteil: Die Nachhaltigkeit.

Carbon, beziehungsweise die häufig verwendeten kohlenfaserverstärkten Kunststoffe, sind Produkte die letztendlich auf Mineralölbasis und somit auf fossilen und endlichen Rohstoffen basieren. Zudem ist das Recycling von CFK sehr aufwändig und wird somit nur bei einem kleinen Anteil des anfallenden CFK-Mülls angewendet. In summe ergibt dies für Surfboards aus PVC oder Carbon eine katastrophale CO2-Bilanz.

Balsa Surfboards
Ein Balsabaum; Foto von Gabriele Kothe-Heinrich bei Wikipedia

Ganz anders sieht es bei Balsa Surfboards aus: Balsa ist ein extrem leichtes und schnellwachsendes Holz, deren Bäume bereits nach 6 Jahren ausgewachsen sind und schon nach 10 Jahren absterben. Während ihrer Lebenszeit wandeln Balsabäume, wie alle Pflanzen, CO2 durch Photosynthese in Sauerstoff um. Überspitzt gesagt, sind somit Balsa Surfboards fahrende CO2-Speicher! ;) Oftmals kann das Balsaholz aus Surfboards nicht direkt recycelt werden, aber selbst bei einer Verbrennung des Holzes wird lediglich die Menge an CO2 freigesetzt, die der Baum während seiner Lebensspanne umgewandelt hat.

Gerade in Zeiten des Klimawandels und den daraus immer sichtbarer werdenden Folgen ist für mich der ökologische Aspekt meiner Hobbies immer wichtiger. Auf Balsa Surfboards habe ich deutlich mehr das Gefühl meiner ökologischen Verantwortung gerecht zu werden.

Haltbarkeit

Umweltschutz ist ja schön und gut aber wie bitte soll ein Stück Holz mit dem Hightech-Material Carbon konkurrieren, wenn es um Haltbarkeit geht, mag sich nun der ein oder andere vielleicht denken. Doch weit gefehlt! Balsa ist ein exrem leichtes und flexibles und gerade deswegen so stabiles Holz und somit ideal für Surfboards. Dafür sorgt der Flex des Balsaholzes, auf den ich etwas genauer eingehen will.

Exkurs: der magische Flex der Balsa Surfboards

Flex ist die englische Bezeichnung für diei Flexibilität und die Biegsamkeit eines Materials, ohne zu reißen, zu brechen und seine Funktion und Form zu verlieren. Hier ist Balsa dem Carbon um Welten überlegen.

Carbonmatten werden in Harz getränkt und unter einem Vakuum ausgehärtet. Zugegeben: Damit wird eine nie dagewesene Steifigkeit erreicht, die ein Balsaholz nicht erreichen kann. Aber gerade diese Steifigkeit hat für Surfboards auch seine großen Tücken. Die steifen Oberflächen von Carbon- oder PVC-Boards geben bei Einschlägen oder Kontakt mit Steinen, Knien oder Ellebogen nicht nach sondern brechen im schlimmsten Fall. Die berühmten „Dings“, sprich Dellen und weiche Stellen sind die Folge.

Der Flex des Balsa hingegen macht das Holz sowohl in der Quer- als auch in der Längsachse extrem flexibel. Das erlaubt es dem Holz und somit auch den fertigen Balsa Surfboards Einschläge ganz anders zu absorbieren. Bei Impacts gibt das Balsaholz nach, springt aber anschließend in seine ursprüngliche Form zurück. Dadurch ist ein Surfboard aus Balsaholz deutlich haltbarer und belastbarer als vergleichbare Modelle in Carbon- oder PVC-Bauweise. Bret Burger, legendärer Shaper erklärt dies nochmal anhand eines kleinen Videos.

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Gewicht

Dank der einzigartigen Eigenschaften des Balsaholzes profitiert am Ende das komplette Board. Natürlich benötigen auch Balsa Surfboards einen Kern, die ein oder andere Lage an Glasfaser und Harz, aber in einem deutlich anderen Mengenverhältnis als Carbon- oder PVC-Boards. Dadurch kann man massig Gewicht sparen: Mehrere hundert Gramm bis sogar 1,5 kg Gewichtsersparnis sind bei Balsa Surfboards im Vergleich zu ihren schweren Verwandten drin.

Fahrgefühl eines Balsa Surfboards

Wer sich bis jetzt den Vorteilen der Balsa Boards krampfhaft verschlossen hat, sollte spätestens nun hellhörig werden. Denn nichts ist so unvergleichlich, so wundervoll und schön wie das einzige Fahrgefühl eines Balsa Surfboards. Der Flex des Balsa sorgt für ein unfassbar weiches und gedämpftes Fahrgefühl. Wie auf Wolken gleitet man dahin und kann jeden Turn, jedes Aufkanten bis in die Haarspitzen genießen. Steife Konstruktionen geben dir an dieser Stelle jeden Schlag, jede Unebenheit in der Wasseroberfläche mit, während ein Balsa Surfboard hier unbeirrt seine ganzen Vorteile ausspielen kann.

Balsa Surfboards

Ihr seht: All diese Aspekte sprechen eine eindeutige Sprache und ich werde sicherlich keine anderen Boards mehr fahren. Während es bis vor einiger Zeit Balsa Boards vor allem als Wellenreiter gab, fertigt Sunova all seine Boards, egal ob Kiteboard, Windsurfer, SUP oder Wellenreiter in dieser Bauweise. Dadurch könnt ihr von den Vorteilen des Balsa Boards jederzeit profitieren.

Die Sunova WIndsurf-Range habe ich schon einmal vorgestellt und mehr Informationen bekommt ihr natürlich auch auf der Sunova-Homepage